Seebrücke hält Mahnwache
- von Reinhard Mau
Neuer Anlauf zur Aufnahme Geflüchteter
„Geflüchtete Menschen müssen aus Seenot gerettet und ordentlich untergebracht werden.“ Lina Leffler
Seit dem vorigen Jahr setzt sich in Ibbenbüren eine Lokalgruppe des Aktionsbündnisses „Seebrücke“ dafür ein, dass Ibbenbüren ein „Sicherer Hafen“ für Geflüchtete wird.
Wenn diese Menschen versuchen, vor Krieg oder Verfolgung aus ihren Heimatländern in untauglichen Booten über das Meer nach Europa zu gelangen, geraten sie nicht selten in tödliche Gefahr.
Mit einem Antrag zum Beitritt in das Bündnis „Sicherer Hafen“ wollen die Mitglieder im Zusammenschluss mit den Parteien „Die Linke“ sowie „Bündnis90/Die Grünen“ erreichen, dass wenigstens einige von ihnen in Ibbenbüren Zuflucht und Sicherheit finden können.
Als Gegenstimme zur Abschottungspolitik der Europäischen Union fordern sie, dass Seenotrettung nicht länger kriminalisiert und verhindert wird. Die menschenunwürdige Situation an den Grenzen Europas, in den Hafenstädten und Flüchtlingslagern ist gerade aktuell in Bosnien-Herzegowina deutlich zu sehen.
Dem Antrag des lokalen Bündnisses wird seit Montag bis zur nächsten Ratssitzung am 10. Februar an jedem Tag mit einer halbstündigen Mahnwache vor dem Rathaus Nachdruck verliehen. Am 11. Januar waren Paul Lünnemann (19) und Lina Leffler (18) vor Ort, um mit dem Plakat der Seebrücke auf die Aktion aufmerksam zu machen. „Ich finde es wichtig, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen“, erklärte Lina Leffler. „Über 200 andere Städte in Deutschland haben sich bisher bereit erklärt, mehr Geflüchtete aufzunehmen, als es ihrer gesetzlichen Verpflichtung entspräche“, stellte Paul Lünnemann fest. Ibbenbüren sollte dazu gehören. Die Beteiligung an der Mahnwache vor dem Rathaus kann spontan erfolgen, Beginn ist von Montag bis Freitag um 17 Uhr. Nähere Informationen sind unter www.seebruecke.org zu finden. „Es ist sehr erfreulich, dass sich bereits für jeden Tag Aktive gefunden haben, die daran teilnehmen“, sagte Gudula Benning von der Initiative „Seebrücke“.
Sie weist zudem auf die Online-Petition hin, die bereits mehr als 200 Personen unterschrieben haben: tinyurl.com/sichererhafen-ibbenbueren.
„Wir glauben, dass Ibbenbüren eine offene Stadt ist und Platz hat!“, heißt es darin.
Ibbenbüren · Dienstag, 12.01.2021 - 17:26 Uhr