Nachhaltigkeitsradtour mit Dr. Peter Schwartze

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Radtour von Elte zum Heinz-Rinsche-Turm an der renaturierten Emsaue in Hembergen.

Bei strahlendem Sonnenschein erlebten am Donnerstag 15 Radler:innen aus Rheine, Emsdetten und Hörstel eine informative und beeindruckende Radtour von Elte zum Heinz-Rinsche-Turm an der renaturierten Emsaue in Hembergen. Eingeladen hatte das Forum für Menschenrechte und Nachhaltigkeit im Kreis Steinfurt in Zusammenarbeit mit dem NaBu Elte. Die Route streifte zunächst Elteraner Nachhaltigkeitsprojekte. So berichtete der Vorsitzende des NaBu, Henning Wachsmuth, z.B. über Entstehung und Bedeutung des Projektes "Blühwiese an der Wischmannstraße". In Hembergen stießen weitere Teilnehmer:innen sowie der Referent Dr. Peter Schwartze hinzu. Engagiert und detailreich berichtete er über das langjährige und aufwendige Projekt, die früher begradigte Ems wieder in einen natürlicheren Verlauf zu bringen. Durch die Begradigung habe die Ems sich über Jahre in die Tiefe gegraben und ein Absinken des Grundwasserspiegels bewirkt. Für die Wiederanbindung des Altarms seien erhebliche, auch kostenintensive, Erdarbeiten auf der Grundlage hochspezialisierter Berechnungen erforderlich gewesen.  Man habe auch manchen Kompromiss mit Rücksicht auf die Interessen der Landwirte eingehen müssen. "Ein starker politischer Wille, eindeutige rechtliche Vorgaben (EU-Wasserrahmenrichtlinie und Emsauenschutzkonzept) und ein großzügiger Finanzrahmen seitens der Regierung müssen hinter einer solchen Maßnahme stehen. Auf privater Basis läuft da nichts!" fasst Dr. Schwartze den Kraftakt zusammen, der hier seitens der Bezirksregierung und der Biologischen Station gestemmt worden war. Der Erfolg ist mittlerweile augenscheinlich und wertet die Aue zu einem FFH2 Naturraum auf. Bei einer Begehung des Areals, die nur im Rahmen einer Führung möglich ist, wies Herr Schwartze auf die Wiederansiedlung und -ausbreitung verschiedener Pflanzen und Gehölze hin wie z.B. den entstehenden Silberweidenwald, der die Senke zunehmend erobert. Auch Tierarten wie Uferschwalben oder Rohrweihe finden sich wieder ein. Eine Feuerstelle mit Abfällen in der abgesperrten Schutzzon zeugte vom hohen Konfliktpotential zwischen Freizeitinteressen und der Notwendigkeit, dass der Natur auch Räume ganz und gar überlassen bleiben müssen. Die Abfälle - vielleicht von Freizeitpaddlern - wurden entsorgt. Zurück am Heinz-Rinsche-Turm konnte die malerische Landschaft noch einmal von oben genossen werden. Ein herzlicher Dank der Gruppe ging an Herrn Schwartze, der die Nachhaltigkeitsradtour zu einem informativen und erlebnisreichen Ausflug gemacht hatte und zu einem engagierten Plädoyer für mehr Natur- und Umweltschutz im Sinne der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN.

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